Lebenslauf

Robertheinrich Nachbauer (* 27.12.1908 in München, ✝ 04.09.1981 in Hohenschäftlarn) war ein deutscher Maler.

Leben

Robertheinrich Nachbauer wurde 1908 in München geboren und entstammt einer Stuttgarter Künstler- und Kunsthandwerkerfamilie. Der Großvater hatte in der Charlottenstrasse in Stuttgart eine Werkstätte für dekorative Kunst gegründet. In diesem Haus, das im zweiten Weltkrieg den Bomben zum Opfer fiel, ist Robertheinrich Nachbauer aufgewachsen. In der Werkstatt, die sein Vater übernommen hatte und weiterführte, erhielt er seine erste Ausbildung und lernte vor allem das Handwerkliche, die Wandtechniken und Wandgestaltung kennen.


Ausbildung

Robertheinrich Nachbauer ging 1928 an die Stuttgarter Akademie, um die Zeichen- und Malklasse bei Professor Spiegel zu besuchen. Der Maler, der ihn zu dieser Zeit am meisten anzog und fesselte, war Carl Hofer in Berlin. Carl Hofer war über den Expressionismus hinaus, er hatte helle, kraftvolle Farbe und strenge, klar vereinfachte, abstrahierte Form, genau das, was Nachbauer, der wie seine Vater und Grossvater auf die monumentale Wandgestaltung hinaus wollte, damals an der Moderne faszinierte. 1930 wurde Robertheinrich Nachbauer an der Stattlichen Akademie der bildenden Künste in Berlin angenommen und wurde Schüler und später Meisterschüler bei Carl Hofer. Das Studium der bildenden Künste dauerte bis 1933.
Nach Rückkehr 1933 aus Berlin teilte Robertheinrich Nachbauer in Stuttgart das Atelier mit Willi Baumeister. Die wachsende gegenseitige künstlerische Wertschätzung fand vor allem im Tausch von Bildern  ihren besonderen Ausdruck. Neben der Tätigkeit im gemeinsamen Atelier mit Willi Baumeister war Robertheinrich Nachbauer noch zusätzlich in der väterlichen Werkstatt für dekorative Kunst, Stuttgart, aktiv und beherrschte von daher auch umfassend die Techniken der monumentalen Wandgestaltung bis zur Malerei und Illustration.
1943 wurden das Atelier und die väterliche Werkstatt durch einen Bombenangriff zerstört und Robertheinrich Nachbauer verlor seine gesamten, bisherigen Arbeiten.

Kriegszeit  

Robertheinrich Nachbauer war im zweiten Weltkrieg als Berichterstatter mit dem Auftrag eingesetzt, das Kriegsgeschehen durch Bilder und Zeichnungen zu dokumentieren. Dafür war er unermüdlich als Kriegsberichterstatter in Holland, Frankreich, Rußland, Italien und Griechenland im Einsatz. Die Arbeiten waren dem Oberkommando der Wehrmacht in Berlin abzuliefern. Sämtliche Arbeiten der letzten fünf Kriegsjahre sind mit Ende des zweiten Weltkrieges in Berlin vollständig zerstört worden oder verschollen.
Robertheinrich Nachbauer geriet zum Ende des zweiten Weltkrieges in Kriegsgefangenschaft und verbrachte zwei Jahre in Internierungslagern ohne Möglichkeiten des malerischen oder künstlerischen Schaffens.


Nach 1945

Trotz bedrückender wirtschaftlicher Verhältnisse unternahm Robertheinrich Nachbauer in den frühen Nachkriegsjahren zahlreiche Auslandsreisen.
Robertheinrich Nachbauer erhielt nach dem zweiten Weltkrieg bedeutende Aufträge für Wandmalereien, Fassaden und entwarf Kirchenfenster und Glasmalereien, die er auch selbst ausführte (Musikhochschule Stuttgart, Daimler Benz AG, öffentliche und private Gebäude).
Zahlreiche Bilder und Porträts waren in  nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen.